Johannes 4

Hoffnung für alle

1-2 Den Pharisäern war zu Ohren gekommen, dass Jesus noch mehr Nachfolger gewann und taufte als Johannes – obwohl er nicht einmal selbst taufte, sondern nur seine Jünger. Als Jesus das erfuhr,3 verließ er Judäa und kehrte nach Galiläa zurück.4 Sein Weg führte ihn auch durch Samarien,5 unter anderem nach Sychar. Dieser Ort liegt in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef geschenkt hatte.[1] (1Mo 33,19; 1Mo 48,22)6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Müde von der Wanderung setzte sich Jesus an den Brunnen. Es war um die Mittagszeit.7 Da kam eine Samariterin aus der nahe gelegenen Stadt zum Brunnen, um Wasser zu holen. Jesus bat sie: »Gib mir etwas zu trinken!«8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um etwas zu essen einzukaufen.9 Die Frau war überrascht, denn normalerweise wollten die Juden nichts mit den Samaritern zu tun haben. Sie sagte: »Du bist doch ein Jude! Wieso bittest du mich um Wasser? Schließlich bin ich eine samaritische Frau!«10 Jesus antwortete ihr: »Wenn du wüsstest, was Gott dir geben will und wer dich hier um Wasser bittet, würdest du mich um das Wasser bitten, das du wirklich zum Leben brauchst[2]. Und ich würde es dir geben.« (Joh 7,39)11 »Aber Herr«, meinte da die Frau, »du hast doch gar nichts, womit du Wasser schöpfen kannst, und der Brunnen ist tief! Wo willst du denn das Wasser für mich hernehmen?12 Kannst du etwa mehr als Jakob, unser Stammvater, der diesen Brunnen gegraben hat? Er selbst, seine Söhne und sein Vieh haben schon daraus getrunken.«13 Jesus erwiderte: »Wer dieses Wasser trinkt, wird bald wieder durstig sein.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die ewiges Leben schenkt[3]15 »Dann gib mir von diesem Wasser, Herr«, bat die Frau, »damit ich nie mehr durstig bin und nicht immer wieder herkommen und Wasser holen muss!«16 Jesus entgegnete: »Geh und ruf deinen Mann. Dann kommt beide hierher!«17 »Ich bin nicht verheiratet«, wandte die Frau ein. »Das stimmt«, erwiderte Jesus, »verheiratet bist du nicht.18 Fünf Männer hast du gehabt, und der, mit dem du jetzt zusammenlebst, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesagt.«19 Erstaunt sagte die Frau: »Ich sehe, Herr, du bist ein Prophet!20 Kannst du mir dann eine Frage beantworten? Unsere Vorfahren haben Gott auf diesem Berg dort[4] angebetet. Warum also behauptet ihr Juden, man könne Gott nur in Jerusalem anbeten?« (5Mo 11,26; 5Mo 27,11; Jos 8,30)21 Jesus antwortete: »Glaub mir, die Zeit kommt, in der ihr Gott, den Vater, weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet.22 Ihr wisst ja nicht einmal, wer der ist, den ihr anbetet. Wir aber wissen, zu wem wir beten. Denn das Heil der Welt kommt von den Juden.23 Doch es kommt die Zeit – ja, sie ist schon da –, in der die Menschen den Vater überall anbeten werden, weil sie von seinem Geist und seiner Wahrheit erfüllt sind. Von solchen Menschen will der Vater angebetet werden.24 Denn Gott ist Geist. Und wer Gott anbeten will, muss von seinem Geist erfüllt sein und in seiner Wahrheit leben.[5]«25 Die Frau entgegnete: »Ja, ich weiß, dass einmal der Messias kommen soll, der von Gott versprochene Retter.« – Auf Griechisch nennt man ihn auch den Christus. – »Wenn dieser kommt, wird er uns das alles erklären.«26 Da sagte Jesus: »Du sprichst mit ihm. Ich bin es.«27 Als seine Jünger aus der Stadt zurückkamen, wunderten sie sich, dass er mit einer Frau redete.[6] Aber keiner fragte ihn: »Was willst du von ihr? Warum sprichst du mit ihr?«28 Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, lief in die Stadt und rief allen Leuten zu:29 »Kommt mit! Ich habe einen Mann getroffen, der alles von mir weiß! Vielleicht ist er der Messias!«30 Neugierig liefen die Leute aus der Stadt zu Jesus.31 Inzwischen hatten ihm seine Jünger zugeredet: »Rabbi, iss doch etwas!«32 Aber er sagte zu ihnen: »Ich habe eine Speise, von der ihr nichts wisst.«33 »Hat ihm wohl jemand etwas zu essen gebracht?«, fragten sich die Jünger untereinander.34 Aber Jesus erklärte ihnen: »Ich lebe davon, dass ich Gottes Willen erfülle und sein Werk zu Ende führe. Dazu hat er mich in diese Welt gesandt.35 Habt ihr nicht selbst gesagt: ›Es dauert noch vier Monate, dann beginnt die Ernte‹?[7] Ich dagegen sage euch: Macht doch eure Augen auf und seht euch die Felder an! Das Getreide ist schon reif für die Ernte.36 Wer sie einbringt, bekommt schon jetzt seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben. Beide sollen sich über die Ernte freuen: wer gesät hat und wer die Ernte einbringt.37 Hier trifft das Sprichwort zu: ›Einer sät, der andere erntet.‹38 Ich habe euch auf ein Feld geschickt, das ihr nicht bestellt habt, damit ihr dort ernten sollt. Andere haben sich vor euch abgemüht, und ihr erntet die Früchte ihrer Arbeit.«39 Viele Leute aus Sychar glaubten allein deshalb an Jesus, weil die Frau überall erzählt hatte: »Dieser Mann weiß alles, was ich getan habe.«40 Als sie nun zu Jesus kamen, baten sie ihn, länger bei ihnen zu bleiben, und er blieb noch zwei Tage.41 So konnten ihn alle hören, und daraufhin glaubten noch viel mehr Menschen an ihn.42 Sie sagten zu der Frau: »Jetzt glauben wir nicht nur deshalb an Jesus, weil du uns von ihm erzählt hast. Wir haben ihn jetzt selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt!«43 Jesus blieb zwei Tage in Sychar, dann zog er weiter nach Galiläa.44 Er selbst hatte zwar einmal gesagt, dass ein Prophet in seiner Heimat nichts gilt.45 Als er aber dort ankam, nahmen ihn die Galiläer freundlich auf. Sie waren nämlich während des Passahfestes in Jerusalem gewesen und hatten alles miterlebt, was er dort getan hatte.46 Auf seinem Weg durch Galiläa kam Jesus auch wieder nach Kana, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kapernaum lebte damals ein königlicher Beamter, dessen Sohn sehr krank war.47 Als dieser Mann hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa zurückgekehrt war, ging er zu ihm und flehte: »Komm schnell in mein Haus und heile meinen Sohn; er liegt im Sterben!«48 »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder zu sehen bekommt, glaubt ihr nie«, sagte Jesus zu ihm.49 Der Beamte bat ihn: »Herr, komm bitte mit, bevor mein Kind stirbt!«50 »Du kannst beruhigt nach Hause gehen«, erwiderte Jesus, »dein Sohn ist gesund!« Der Mann vertraute auf das, was Jesus ihm gesagt hatte, und ging nach Hause.51 Noch während er unterwegs war, kamen ihm einige seiner Diener entgegen. »Dein Kind ist gesund!«, riefen sie.52 Der Vater erkundigte sich: »Seit wann geht es ihm besser?« Sie antworteten: »Gestern Mittag gegen ein Uhr hatte er plötzlich kein Fieber mehr.«53 Da wurde dem Vater klar, dass Jesus genau in dieser Stunde gesagt hatte: »Dein Sohn ist gesund!« Seitdem glaubte dieser Mann mit allen, die in seinem Haus lebten, an Jesus.54 Dies war das zweite Wunder, das Jesus in Galiläa vollbrachte, nachdem er aus Judäa zurückgekehrt war.

Johannes 4

Lutherbibel 2017

1 Als nun Jesus erfuhr, dass den Pharisäern zu Ohren gekommen war, dass Jesus mehr zu Jüngern machte und taufte als Johannes – (Joh 3,22; Joh 3,26)2 obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger –,3 verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.4 Er musste aber durch Samarien reisen. (Lk 9,51)5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – (Lk 9,52)10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. (Joh 7,37)11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser?12 Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh.13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; (Joh 6,58)14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. (Ps 36,10; Joh 6,35; Joh 7,38)15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen!16 Spricht er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.«18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Joh 9,17)20 Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten soll. (5Mo 12,5; Ps 122,1)21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, dass ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. (2Kön 17,29; Jes 2,3)23 Aber es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Röm 12,1; 2Kor 3,17)25 Spricht die Frau zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, der da Christus heißt. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. (Joh 1,41)26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet.27 Unterdessen kamen seine Jünger, und sie wunderten sich, dass er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr?28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen und ging hin in die Stadt und spricht zu den Leuten:29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.31 Unterdessen mahnten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst.33 Da sprachen die Jünger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. (Joh 6,38; Joh 17,4)35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder: sie sind schon reif zur Ernte. (Mt 9,37)36 Wer erntet, empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf dass sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet.37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.38 Ich habe euch gesandt zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, dass er bei ihnen bleibe; und er blieb dort zwei Tage.41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen.42 Und sie sprachen zu der Frau: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. (Apg 8,5; 1Joh 4,14)43 Aber nach den zwei Tagen zog er von dort nach Galiläa. (Mt 4,12)44 Denn er selber, Jesus, bezeugte, dass ein Prophet in seiner Vaterstadt nichts gilt. (Mt 13,57)45 Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, die alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen. (Joh 2,23)46 Und Jesus kam abermals nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Königs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. (Mt 8,5; Lk 7,1; Joh 2,1; Joh 2,9)47 Dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn der war todkrank.48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. (Joh 2,18; 1Kor 1,22)49 Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.51 Und während er noch hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.52 Da fragte er sie nach der Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.53 Da merkte der Vater, dass es zu der Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.54 Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam. (Joh 2,11)

Johannes 4

Neues Leben. Die Bibel

1 Jesus[1] hörte, was den Pharisäern berichtet wurde: »Jesus macht mehr Menschen zu Jüngern und tauft mehr als Johannes.« (Joh 3,22)2 Allerdings taufte Jesus nicht selbst, sondern seine Jünger.3 Da verließ er Judäa und ging wieder zurück nach Galiläa.4 Sein Weg führte ihn durch Samarien. (Mt 10,5; Lk 9,52)5 Er kam zu der samaritanischen Stadt Sychar, in der Nähe des Feldes, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. (1Mo 33,19; 1Mo 48,22; Jos 24,32)6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Erschöpft von der langen Wanderung setzte Jesus sich um die Mittagszeit an den Brunnen.7 Kurz darauf kam eine Samaritanerin, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: »Bitte, gib mir zu trinken.« (1Mo 24,17; 1Kön 17,10)8 Er war zu diesem Zeitpunkt allein, denn seine Jünger waren ins Dorf gegangen, um etwas zu essen zu kaufen.9 Die Frau war überrascht, denn sonst wollen die Juden nichts mit den Samaritanern zu tun haben. Sie erwiderte: »Du bist ein Jude und ich bin eine Samaritanerin. Warum bittest du mich, dir zu trinken zu geben?« (Esr 4,1; Mt 10,5; Lk 9,52; Joh 8,48; Apg 10,48)10 Jesus antwortete: »Wenn du wüsstest, welche Gabe Gott für dich bereithält und wer der ist, der zu dir sagt: ›Gib mir zu trinken‹, dann wärst du diejenige, die ihn bittet, und er würde dir lebendiges Wasser geben.« (Jes 12,3; Jes 44,3; Jer 2,13; Jer 17,13; Joh 7,37; 1Kor 12,13; Offb 7,17; Offb 21,6; Offb 22,17)11 »Aber, Herr, du hast weder ein Seil noch einen Eimer«, entgegnete sie, »und dieser Brunnen ist sehr tief. Woher willst du denn dieses lebendige Wasser nehmen?12 Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen hinterließ? Wie kannst du besseres Wasser versprechen, als er und seine Söhne und sein Vieh hatten?«13 Jesus erwiderte: »Wenn die Menschen dieses Wasser getrunken haben, werden sie schon nach kurzer Zeit wieder durstig.14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird niemals mehr Durst haben. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer nie versiegenden Quelle, die unaufhörlich bis ins ewige Leben fließt.« (Joh 6,35; Joh 7,38)15 »Bitte, Herr«, sagte die Frau, »gib mir von diesem Wasser! Dann werde ich nie wieder durstig und brauche nicht mehr herzukommen, um Wasser zu schöpfen.« (Joh 6,34)16 »Geh, rufe deinen Mann und komm mit ihm hierher«, sagte Jesus zu ihr.17 »Ich habe keinen Mann«, entgegnete die Frau. Jesus sagte: »Das stimmt! Du hast keinen Mann.18 Du hattest fünf Ehemänner, und mit dem Mann, mit dem du jetzt zusammenlebst, bist du nicht verheiratet. Das hast du richtig gesagt.«19 »Herr«, sagte die Frau, »ich sehe, dass du ein Prophet bist. (Mt 21,46; Joh 7,40; Joh 9,17)20 Sage mir doch, warum ihr Juden darauf besteht, dass Jerusalem der einzige Ort ist, um Gott anzubeten. Wir Samaritaner dagegen behaupten, dass es dieser Berg hier ist, wo unsere Vorfahren gebetet haben.« (5Mo 11,29; 5Mo 12,5; Jos 8,33)21 Jesus erwiderte: »Glaube mir, es kommt die Zeit, in der es keine Rolle mehr spielt, ob ihr den Vater hier oder in Jerusalem anbetet. (Mal 1,11; 1Tim 2,8)22 Ihr Samaritaner wisst wenig über den, den ihr anbetet – wir Juden dagegen kennen ihn, denn die Erlösung kommt durch die Juden. (2Kön 17,28; Jes 2,3; Röm 3,1; Röm 9,4)23 Aber die Zeit kommt, ja sie ist schon da, in der die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Der Vater sucht Menschen, die ihn so anbeten. (2Kor 3,17; Phil 3,3)24 Denn Gott ist Geist; deshalb müssen die, die ihn anbeten wollen, ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.«25 Die Frau sagte: »Ich weiß, dass der Messias kommen wird – der, den man den Christus nennt. Wenn er kommt, wird er uns alle diese Dinge erklären.« (5Mo 18,15)26 Da sagte Jesus zu ihr: »Ich bin es, der mit dir spricht!« (Mk 14,61; Joh 9,37)27 In diesem Augenblick kehrten seine Jünger zurück. Sie waren erstaunt, ihn im Gespräch mit einer Frau zu sehen, aber keiner fragte ihn, warum er das tat oder worüber sie gesprochen hatten.28 Die Frau ließ ihren Krug neben dem Brunnen stehen, lief ins Dorf zurück und erzählte allen:29 »Kommt mit und lernt einen Mann kennen, der mir alles ins Gesicht gesagt hat, was ich jemals getan habe! Könnte das vielleicht der Christus sein?« (Mt 9,37; Joh 7,26)30 Da strömten die Leute aus dem Dorf herbei, um ihn zu sehen.31 Inzwischen drängten die Jünger Jesus, etwas zu essen.32 »Nein«, sagte er, »ich lebe von einer Nahrung, von der ihr nichts wisst.«33 »Wer sie ihm wohl gebracht hat?«, fragten die Jünger einander.34 Da erklärte Jesus: »Meine Nahrung ist, dass ich den Willen Gottes tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. (Joh 5,30; Joh 6,38; Joh 17,4)35 Meint ihr etwa, dass erst in vier Monaten zum Ende des Sommers die Zeit der Ernte beginnen wird? Schaut euch doch um! Überall reifen die Felder heran und sind schon jetzt bereit zur Ernte. (Mt 9,37; Lk 10,2)36 Der Erntearbeiter erhält guten Lohn, und die Früchte, die er einsammelt, sind Menschen, die zum ewigen Leben geführt werden. Welche Freude erwartet beide zugleich: den, der pflanzt, und den, der erntet!37 Ihr kennt den Spruch: ›Der eine pflanzt und ein anderer erntet.‹ Das ist wahr. (Hi 31,8; Mi 6,15)38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, was ihr vorher nicht selbst erarbeitet habt; andere hatten diese Arbeit schon getan, und ihr werdet nun die Ernte einbringen.«39 Viele Samaritaner aus dem Dorf glaubten nun an Jesus, weil die Frau ihnen erzählt hatte: »Er hat mir alles ins Gesicht gesagt, was ich jemals getan habe!«40 Als sie dann mit Jesus zusammentrafen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben. Deshalb blieb er noch zwei Tage41 und noch viel mehr Menschen hörten seine Botschaft und glaubten an ihn.42 Zu der Frau sagten sie: »Nun glauben wir, weil wir ihn selbst gehört haben, und nicht nur aufgrund deiner Worte. Jetzt wissen wir, dass er wirklich der Retter der Welt ist.« (Lk 2,11; 1Joh 4,14)43 Nach diesen zwei Tagen setzte Jesus seine Reise nach Galiläa fort.44 Jesus hatte selbst einmal gesagt: »Ein Prophet wird überall geehrt, nur nicht in seiner eigenen Heimat.« (Mt 13,57; Lk 4,24)45 Doch als er dort ankam, nahmen ihn die Galiläer herzlich auf. Denn sie waren beim Passahfest in Jerusalem gewesen und hatten gesehen, was er dort getan hatte.46 Seine Reise durch Galiläa führte ihn auch wieder in die Stadt Kana, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In Kapernaum lebte ein königlicher Beamter, dessen Sohn krank war. (Joh 2,1)47 Als er hörte, dass Jesus aus Judäa gekommen war und durch Galiläa reiste, brach er nach Kana auf. Er suchte Jesus und bat ihn, mit ihm nach Kapernaum herabzukommen und seinen Sohn zu heilen, der im Sterben lag.48 Jesus sagte: »Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht an mich.« (1Kor 1,22)49 Doch der Beamte sagte zu ihm: »Herr, bitte komm zu mir herab nach Kapernaum, ehe mein kleiner Junge stirbt.«50 Da sagte Jesus zu ihm: »Geh zurück nach Hause! Dein Sohn lebt.« Der Mann glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Heimweg. (Mt 8,13; Mk 7,29)51 Unterwegs kamen ihm einige seiner Knechte mit der Nachricht entgegen, dass sein Sohn lebte und gesund war.52 Er fragte sie, seit wann genau es dem Jungen wieder besser gehe, und sie erwiderten: »Gestern Mittag um ein Uhr verschwand das Fieber!«53 Da erkannte der Vater, dass es genau der Zeitpunkt gewesen war, an dem Jesus ihm gesagt hatte: »Dein Sohn lebt.« Und der Beamte und sein ganzes Haus glaubten an Jesus. (Apg 11,14; Apg 16,14)54 Das war das zweite Wunder von Jesus in Galiläa, nachdem er aus Judäa gekommen war. (Joh 2,11)

Johannes 4

English Standard Version

1 Now when Jesus learned that the Pharisees had heard that Jesus was making and baptizing more disciples than John (Joh 3,22; Joh 3,26)2 (although Jesus himself did not baptize, but only his disciples),3 he left Judea and departed again for Galilee. (Joh 2,11)4 And he had to pass through Samaria. (Lk 13,33)5 So he came to a town of Samaria called Sychar, near the field that Jacob had given to his son Joseph. (1Mo 33,19; 1Mo 48,22; Jos 24,32; Joh 4,12)6 Jacob’s well was there; so Jesus, wearied as he was from his journey, was sitting beside the well. It was about the sixth hour.[1] (Mt 4,2; Mt 8,24; Mt 21,18; Joh 19,28)7 A woman from Samaria came to draw water. Jesus said to her, “Give me a drink.” (Joh 4,6)8 (For his disciples had gone away into the city to buy food.)9 The Samaritan woman said to him, “How is it that you, a Jew, ask for a drink from me, a woman of Samaria?” (For Jews have no dealings with Samaritans.) (Esr 4,3; Esr 4,10; Mt 10,5; Lk 9,53; Joh 8,48)10 Jesus answered her, “If you knew the gift of God, and who it is that is saying to you, ‘Give me a drink,’ you would have asked him, and he would have given you living water.” (Jer 2,13; Jer 17,13; Joh 7,38)11 The woman said to him, “Sir, you have nothing to draw water with, and the well is deep. Where do you get that living water?12 Are you greater than our father Jacob? He gave us the well and drank from it himself, as did his sons and his livestock.” (Joh 4,5; Joh 8,53)13 Jesus said to her, “Everyone who drinks of this water will be thirsty again,14 but whoever drinks of the water that I will give him will never be thirsty again.[2] The water that I will give him will become in him a spring of water welling up to eternal life.” (Jes 49,10; Joh 6,35; Joh 6,51; Joh 6,58; Joh 7,37; Joh 7,38; Offb 7,16)15 The woman said to him, “Sir, give me this water, so that I will not be thirsty or have to come here to draw water.” (Joh 6,34)16 Jesus said to her, “Go, call your husband, and come here.” (Joh 16,8)17 The woman answered him, “I have no husband.” Jesus said to her, “You are right in saying, ‘I have no husband’;18 for you have had five husbands, and the one you now have is not your husband. What you have said is true.”19 The woman said to him, “Sir, I perceive that you are a prophet. (Mt 21,11; Lk 7,16; Lk 7,39; Joh 6,14; Joh 9,17)20 Our fathers worshiped on this mountain, but you say that in Jerusalem is the place where people ought to worship.” (1Mo 12,6; 1Mo 33,18; 1Mo 33,20; 5Mo 11,29; 5Mo 12,5; 5Mo 27,12; Jos 8,33; Ri 9,7; Joh 11,48)21 Jesus said to her, “Woman, believe me, the hour is coming when neither on this mountain nor in Jerusalem will you worship the Father. (Zef 2,11; Mal 1,11; Joh 2,4; Joh 4,23; Joh 5,25; Joh 5,28; Joh 16,2; Joh 16,25; Joh 16,32; 1Tim 2,8)22 You worship what you do not know; we worship what we know, for salvation is from the Jews. (2Kön 17,28; Ps 147,19; Jes 2,3; Mt 2,4; Apg 13,23; Apg 17,23; Röm 3,1; Röm 9,4; Röm 11,26)23 But the hour is coming, and is now here, when the true worshipers will worship the Father in spirit and truth, for the Father is seeking such people to worship him. (Ps 145,18; Joh 1,17; Joh 4,21; Joh 6,44; Röm 8,15; Eph 2,18; Eph 6,18; Phil 3,3)24 God is spirit, and those who worship him must worship in spirit and truth.”25 The woman said to him, “I know that Messiah is coming (he who is called Christ). When he comes, he will tell us all things.” (5Mo 18,18; Joh 1,41; Joh 4,29)26 Jesus said to her, “I who speak to you am he.” (Joh 9,35)27 Just then his disciples came back. They marveled that he was talking with a woman, but no one said, “What do you seek?” or, “Why are you talking with her?” (Joh 4,8)28 So the woman left her water jar and went away into town and said to the people,29 “Come, see a man who told me all that I ever did. Can this be the Christ?” (Joh 4,17; Joh 4,25)30 They went out of the town and were coming to him.31 Meanwhile the disciples were urging him, saying, “Rabbi, eat.” (Joh 1,38)32 But he said to them, “I have food to eat that you do not know about.”33 So the disciples said to one another, “Has anyone brought him something to eat?” (Joh 3,4; Joh 4,11; Joh 4,15; Joh 6,34; Joh 6,52)34 Jesus said to them, “My food is to do the will of him who sent me and to accomplish his work. (Hi 23,12; Joh 5,30; Joh 5,36; Joh 6,38; Joh 14,31; Joh 17,4)35 Do you not say, ‘There are yet four months, then comes the harvest’? Look, I tell you, lift up your eyes, and see that the fields are white for harvest. (Mt 9,37; Lk 10,2; Joh 4,25; Joh 4,30)36 Already the one who reaps is receiving wages and gathering fruit for eternal life, so that sower and reaper may rejoice together. (Jes 9,3; Am 9,13; Mt 13,37; Mk 4,14; Joh 4,38)37 For here the saying holds true, ‘One sows and another reaps.’ (Hi 31,8)38 I sent you to reap that for which you did not labor. Others have labored, and you have entered into their labor.” (Jos 24,13; Apg 8,5; Apg 8,25)39 Many Samaritans from that town believed in him because of the woman’s testimony, “He told me all that I ever did.” (Joh 4,5; Joh 4,8; Joh 4,29; Joh 17,20)40 So when the Samaritans came to him, they asked him to stay with them, and he stayed there two days.41 And many more believed because of his word. (Joh 8,30)42 They said to the woman, “It is no longer because of what you said that we believe, for we have heard for ourselves, and we know that this is indeed the Savior of the world.” (Joh 1,29; Joh 3,17; Joh 12,47; 1Tim 4,10; 1Joh 4,14; 1Joh 5,20)43 After the two days he departed for Galilee. (Joh 4,40)44 (For Jesus himself had testified that a prophet has no honor in his own hometown.) (Mt 13,57)45 So when he came to Galilee, the Galileans welcomed him, having seen all that he had done in Jerusalem at the feast. For they too had gone to the feast. (Joh 2,23; Joh 3,2; Joh 4,20)46 So he came again to Cana in Galilee, where he had made the water wine. And at Capernaum there was an official whose son was ill. (Joh 2,1; Joh 2,9)47 When this man heard that Jesus had come from Judea to Galilee, he went to him and asked him to come down and heal his son, for he was at the point of death. (Joh 4,3; Joh 4,54)48 So Jesus said to him, “Unless you[3] see signs and wonders you will not believe.” (Joh 2,18; Joh 6,30; Joh 20,29)49 The official said to him, “Sir, come down before my child dies.” (Mk 5,35; Lk 8,49; Joh 11,21; Joh 11,32)50 Jesus said to him, “Go; your son will live.” The man believed the word that Jesus spoke to him and went on his way.51 As he was going down, his servants[4] met him and told him that his son was recovering.52 So he asked them the hour when he began to get better, and they said to him, “Yesterday at the seventh hour[5] the fever left him.”53 The father knew that was the hour when Jesus had said to him, “Your son will live.” And he himself believed, and all his household. (Apg 11,14; Apg 16,34; Apg 18,8)54 This was now the second sign that Jesus did when he had come from Judea to Galilee. (Joh 2,11; Joh 4,45)